Warum es so schwierig ist, seine Grenzen zu erkennen, zu wahren und durch Grenzen setzen freier leben zu können.
"Kennst du deine Grenze?" Frage ich oft meine Kundinnen oder Kunden, wenn sie mir von ihrem Alltag erzählen. Durch die Massage, darf ich ihnen sehr nahe kommen. Sie lassen sich berühren von mir - sie öffnen sich. Auf meine Frage antworten viele: "...hm, eigentlich nicht - brauche ich denn eine Grenze? Bin ich dann nicht arrogant oder egoistisch? Ich bin doch gerne offen für die Menschen und gerne für die Menschen da". Und doch höre und spüre ich, wie ausgelaugt die meisten sind, wie müde oder wie sie sagen... auf dem Zahnfleisch-laufend...
Ich bin auch gerne für die Menschen da. Doch gerade durch meine Arbeit in der Praxis, stosse ich oft an meine Grenze, ich lasse es zu, dass meine Grenze überschritten wird oder ich fühle mich manchmal "grenzenlos". Was darauf folgt ist Müdigkeit, keine Motivation oder manchmal sogar Ärger - über mich oder über andere. Und ab und zu bekomme ich einfach eine schlechte Laune!
Warum fällt es einem denn so schwer, die Grenze zu setzen?
Weil wir so erzogen sind? Weil wir höflich sind? Weil wir lieb sind? Weil wir es jedem recht machen wollen?
Hast du dich einmal ertappt dabei, dass du wieder mal Ja gesagt hast, obwohl du lieber nein gesagt hättest. Aber die Angst, den andern zu verletzen - oder gar nachher zu spüren zu bekommen, dass man "böse" war, halten einem davon ab. "Ach ja, dann mach ich halt... ist ja nur einmal..." denkt man doch dann oft, oder?
Oder man nimmt allen Mut zusammen, sagt "Nein" und hat nachher ein furchtbar schlechtes Gewissen?
Seltsamerweise gelingt es einem dann aber bei Menschen, die man nicht so gerne mag- oder Situationen die einem nicht so wichtig sind - doch öfters "nein" zu sagen, ohne dass man nachher noch lange darüber nachdenkt. Im Gegenteil, DANN fühlt man sich oft be-freit! Ist stolz auf sich, dass mein Nein gesagt hat. Für sich selbst eingestanden ist! Sich nicht noch mehr auf die (schmerzenden) Schultern geladen hat?
Kennst du dieses Gefühl?
Was hilft denn nun so auf die Schnelle, Grenzen zu setzen?
Versuche es einfach einmal mit *STOPP* sagen. Fühle in deinen Bauch, in dein Inneres. Dort wo deine Leitzentrale ist.
Wann fühlst du eigentlich, dass es sich eben nicht stimmig anfühlt für dich?
Das braucht vielleicht einen Moment des Innehaltens... vielleicht aber springt es dich im wahrsten Sinne des Wortes an? Das dumpfe Gefühl im Bauch? Wo dann der Verstand versucht, das Gefühl zu übertönen, es still zu legen? Kennst du das?
Versuche doch jetzt einmal im Alltag zu achten:
Wo sagst du Ja - wenn du eigentlich ein NEIN sagen möchtest?
Wo sagst du zu, obwohl du lieber ab-sagen möchtest?
Wo fühlst du dich nicht mehr wohl, und bleibst trotzdem?
Deine Seele meldet sich, oft mit einem Druck im Bauch, höre hin, spüre hin. Trau dich. Oft wollen wir andere Menschen nicht verletzen oder unsere Comfort Zone nicht verlassen und verletzen lieber unsere eigene Seele. Das macht ziemlich müde, unzufrieden und gibt oft körperliche Beschwerden...
Versuche es zuerst einmal mit Menschen oder Situationen, die dir nicht zu Nahe sind. Das geht einfacher - finde ich. Und dann, wenn es geschafft ist, sei ganz einfach einmal stolz auf dich, denn du hast "gut für dich gesorgt". Atme tief ein, lächle in den Spiegel und fühle die Freiheit, die dieses zum Beispiel, Nein - mit sich brachte.
Verankere es mit einem Symbol, belohne dich oder nütze die frei gewordene Zeit bewusst für etwas, dass du sonst nicht machen hättest können.
Je mehr du deine eigene Grenze und somit auch deine eigenen Bedürfnisse erkennst, diese Grenze liebevoll, zum Schutz deiner Seele setzt, umso mehr begegnest du im Aussen auch Menschen, die sorgsam mit deiner Grenze umgehen.
Du fühlst dich wohler, du kannst authentischer sein - denn die Menschen, die deine Grenzen kennen und wahren, mögen dich genau deshalb!
Möchtest du deine eigene Grenze einmal spüren?
Mit verschiedenen Grenzübungen helfe ich dir, deine "gesunde" Grenze zu erkennen, zu spüren und zu wahren...
Du wirst erstaunt sein!
Gönn dir eine Stunde für DICH!
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Chris (Donnerstag, 27 August 2015 17:13)
Ein wunderbarer, Blog, "Resl"!!! Ich habe soeben gerade "Nein" gesagt zu meinen Aufgaben und habe mir die Zeit genommen, deinen schönen Newsletter zu lesen und diesen neuen Blog - wow, weiter so.
Danke für DEINE Zeit, uns zurücklehnen zu lassen.
Wünsche dir schon jetzt viel Erfolg in der "Reparaturwerkstatt" und freue mich natürlich auf viele Anmeldungen für den 21. November zum Malen.
Andrea M. (Freitag, 28 August 2015 11:41)
Wie Recht du hast liebe Theres! Und allzu oft merke ich es immer noch erst hinterher - es wäre gescheiter gewesen NEIN zu sagen, denn wenn ich aus einem Pflichtgefühl heraus zu etwas ja sage, ist es ja auch für das Gegenüber eine halbherzige Sache und so für niemanden so ganz g'freut.
Ganz zu mir zu stehen, mit allen Neins, selbst wenn sie auf Unverständnis stossen, das war mir schon im letzten Jahr - auch da war mein Körper mein Lehrer - ein großes Thema. Ich danke dir für die Erinnerung! :*
PS. Und alles Gute für deine Reparatur, mir kommt vor, ich spüre jetzt schon volle Kanne Heilenergie, das kann ja nur supergut laufen!***
PPS. Und weiter so mit deinem Blog! Deine Beiträge lesen sich ganz wunderbar!!
Resl (Freitag, 28 August 2015 12:35)
Danke liebe Chris und danke liebe Andrea für euer Feedback! Ich habe mich sehr darüber gefreut und natürlich auch DANKE für die lieben Wünsche für die OP.