Ich hatte heute vor 28 Jahren meinen ersten Arbeitstag im hiesigen Spital. Ich trat meine "Traumstelle" an, in der Patientenadministation. Endlich kam ich in die Richtung Gesundheitswesen, wo schon immer mein Gefühl mich hinzog.
So sass ich aufgeregt, in meinem neuen Büro, neben der Kollegin, die diesen Platz verliess, deren Stelle ich bald selbständig übernehmen würde und schaute ihr gebannt zu, wie sie die Anmeldeformulare einer Geburt, die vor wenigen Stunden statt gefunden hatte, routiniert ausfüllte.
Es waren Zwillinge, zwei Mädchen, die vor ein paar Stunden geboren wurden. Ich war berührt, gleich zu Anfang, schon etwas besonderes.
Der noch immer emotionale Vater der Zwillinge stand vor unserer Bürotüre. Meine Kollegin lehrte mich , wie ich diesen Mann zu begrüssen und ihm zu gratulieren hätte, (dies kam aus der Lehre: Umgang mit Patienten und deren Angehörigen ;-) ) wie man neu geborene Kinder beim Zivilstandsamt anmeldet, wie man die Geburt administrativ weiterleitet, welche Formulare man braucht und und und...
...und auch, wie ich die Kasse öffnen kann, damit der frisch gebackene Vater Papiergeld in Kleingeld wechseln kann.
Damals gab es noch keine Telefonkarten auf den Zimmern. Und auch Handys waren noch nicht allgegenwärtig und überall, wie heute. So wechselten wir ihm sein 20er Nötli, damit er in der Telefonkabine, unweit von meinem neuen Büro, seine Angehörigen über die Ankunft seiner Töchter informieren kann. Nur... damals gab es bei uns in der Schweiz max. 2 Ultraschall Untersuchungen pro Schwangerschaft. So kam es wohl, dass die glücklichen Eltern bei der Geburt nicht wussten, dass sie nicht nur eins, sondern zwei Babys erwarteten...
So hatte der stolze Vater gleich eine besondere gute Nachricht für seine lieben Angehörigen.
Genau dieser Mann, kam total entnervt nach gefühlten 15 Minuten wieder zu uns ins Büro, setzte sich ratlos hin und sagte... "was soll ich bloss tun, überall wo ich anrufe, glauben die mir nicht, dass es tatsächlich Zwillinge sind... es ist heute der 1. April`" :-) ...
Jeden 1. April fällt mir diese Geschichte ein und noch heute zaubert sie mir ein Lächeln ins Gesicht... so habe ich heute aber auch mit Staunen festgestellt, dass diese zwei süssen Mädchen von damals, heute schon 28zig geworden sind... wie doch die Zeit vergeht...
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Monika Schmidt (Montag, 04 April 2016 17:55)
Nach zwei Buben 1974 und 1976 kam am 1. April 1980 unsere Tochter Daniela zur Welt. Mein Mann fuhr nach Hause, um die Nachricht seinen und meinen Eltern zu überbringen. Einige Zeit später kam er wieder zu mir ins Krankenhaus mit einer Sofortbild-Kamera und fotografierte unsere neu geborene Tochter - nackt! Sein Kommentar: überall hieß es, ach, du schickst uns in den April, es ist doch wieder "e Bueb"!
Theresia (Montag, 04 April 2016)
Liebs Möneli
haaaach das ist ja eine herzige Geschichte, die wusste ich ja gar nicht :-)
Es liebs Grüessli und danke für deinen Kommentar, es hat mich sehr gefreut.
Theresia